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Längstes Flugzeug der Welt ermöglicht „Windkraft per Luftfracht“

Der Windrunner ist ein spezielles „Propellerflugzeug“

Umweltgerechte Stromproduktion ist das Gebot der Stunde und Windkraft ist ein wichtiger Teil dieser Bestrebungen. Moderne Windkraftanlagen haben in ihren Dimensionen mit kleinen Windrädern kaum mehr etwas gemeinsam. Über 100 Meter hoch und mit tonnenschweren Rotorblättern von bis zu 90 Metern Länge stellen sie in manchen Regionen eine verkehrstechnische Herausforderung dar. Ein Start-Up entwickelt nun ein neues Rekordflugzeug, das den Transport der gigantischen Windräder revolutionieren soll.

Weltweit werden immer mehr Windkraftanlagen aufgestellt, die dank ausgereifter Technologie und gewaltiger Dimensionen sauberen Strom liefern. Selbstverständlich müssen sie an passenden Standorten aufgestellt werden. Diese befinden sich jedoch oft in abgelegenen, dafür umso windreicheren Gebieten. Probleme bereitet allerdings auch der Transport dorthin: Wegen der Größe der Anlagenteile kann es zu aufwendigen Transportprozessen kommen. Manches Vorhaben scheitert auch an der weiten Distanz zum Zielort bzw. unpassenden Straßenverbindungen dazwischen.

Wieso sind Windräder überhaupt so groß?

Man muss wissen, dass größere Windräder mehr Energie produzieren und Windkraftanlagen deshalb große Dimensionen haben. Die meisten sind im Durchschnitt 90 bis 130 Meter hoch und haben einen Rotordurchmesser von bis zu 90 Metern, wenngleich sich der Standard künftig noch erhöhen soll. Ein Rotorblatt kann bis zu 35 Tonnen wiegen, was auf den ersten Blick schwer wirkt, jedoch wegen der Leichtbauweise der Komponenten, vor allem in Anbetracht der Längen, als leicht gilt. Dies erklärt auch die besonderen Anforderungen an die Konstruktion des Flugzeugs: Zum Transport des Inhalts wird ein langer Rumpf bei vergleichsweise schmaler Flügelspannweite benötigt.

Fliegendes Fussballfeld

Das Luft- und Raumfahrtunternehmen Radia aus Boulder, Colorado, hat sich an dieses spannende Projekt gemacht, welches quasi „um die Propeller“ herum konzipiert wurde. Seit sieben Jahren arbeitet man an dem Flieger – das Ergebnis ist das längste Flugzeug der Welt mit der (volumenmäßig) größten Frachtkapazität. Der sogenannte Windrunner soll 109 Meter lang werden und übertrifft damit nicht nur so „klassische Giganten“ wie die Boeing 747 (70 m), An-124 (69 m), A-380 (72 m) und die An-225 „Mriya“ (84 m), sondern auch ein Standard-Fußballfeld mit 105 m Länge. Mit einer aufklappbaren Nase wie bei der legendären An-124 und einer Höhe von 24 Metern handelt es sich unbestritten um einen „Rekordvogel“.

Spezielle Anforderungen an die Konstruktion

Lediglich bei der Flügelspannweite von 78,5 m muss man sich um knapp einen Meter der A-380 geschlagen geben. Da konnte bisher nur die von Russland in der Ukraine zerstörte „Mriya“ mithalten, die mit 88 m Flügelspannweite eine Klasse für sich war.

Doch wie bereits erwähnt, benötigt der „Windrunner“ aufgrund seiner speziellen Beladung bei weitem nicht so viel Auftrieb. Die maximale Nutzlast des Windrunner liegt laut Radia bei 72 Tonnen. Zum Vergleich: Die An-255 konnte sogar 250 Tonnen Fracht transportieren – doch der Windrunner hat mit 8.200 m³ fast siebenmal mehr Frachtvolumen. Im Vergleich zur Frachtversion der Boeing 747 sind es sogar zwölfmal mehr Volumen.

Laut den Plänen des Unternehmens soll der Windrunner bereits ab Ende 2027 gebaut werden und eine Reichweite von 2.000 Kilometern erreichen.

Von der Fabrik direkt in den Flieger

Radia möchte bei der Entwicklung des Windrunner mit etablierten Flugzeugherstellern kooperieren, um unkompliziert auf bereits bestehende Komponenten zugreifen zu können. Wenn diese nicht neu entwickelt werden müssen, beschleunigt das den Entwicklungsprozess deutlich.

Um das riesige Flugzeug betreiben zu können, müssen entsprechende Lande- und Startbahnen vorhanden sein. Ein passendes Rollfeld soll direkt bei den Fabriken bereitstehen, wo die Rotorblätter hergestellt werden, sodass diese direkt in die Maschine geladen werden können. Der Windrunner ist so projektiert, dass er auf einer vergleichsweise kurzen Landebahn von 1.800 m Länge startet und landet – ein durchschnittliches Passagierflugzeug verwendet üblicherweise ein längeres Rollfeld.

Dank seines robusten Fahrwerks, welches ein wenig an die An-124 erinnert, soll der Windrunner sogar auf unbefestigten Böden starten und landen können. Für den Einsatz in manchen abgelegenen Landstrichen ist das bestimmt ein Vorteil.

Der Haupteinsatzzweck der riesigen Maschine soll zwar der Transport von Rotorblättern für Windkraftanlagen sein, allerdings überlegt das Start-Up auch andere Einsatzmöglichkeiten – etwa für militärischen Gebrauch oder generell als Spezialflugzeug für Transporte in Übergrößen (jedoch ohne „Übergewicht“).

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