Prolactal, mit Firmensitz in Hartberg, Österreich, gegründet 1957, gehört heute zu den weltweit führenden Produzenten von biologischen Milch- und Molketrockenprodukten sowie biologischen Milch- und Molkederivaten und gilt als renommierter Hersteller von Bio-Säuglingsnahrung. Durch die vorteilhafte Lage inmitten der Alpenregion, profitiert Prolactal von seinem jahrelangen Know-How und dem Zugang zu sehr hochwertiger, biologischer Milch und Molke. Erfahren Sie mehr über den Transport des „weißen Golds“, maßgeschneiderte Transportkartons und „geruchsneutrale LKWs“ – und welchen Einfluss diese möglicherweise auf das verpackte Milchpulver haben könnten.
Prolactal ist in über 35 Ländern in den Regionen Westeuropa und Nahost sowie Asien-Pazifik, darunter vor allem in China stark vertreten und arbeitet bereits seit 2013 mit cargo-partner zusammen. Mit umfangreichen Transporten im See- und Luftfrachtbereich beauftragt, beförderte cargo-partner für den Lebensmittelproduzenten im Jahr 2018 knapp 1000 TEUs auf See und 250 Tonnen per Flugzeug – hauptsächlich nach Australien und Neuseeland. Wir haben die Gelegenheit genutzt und mit der Werksleitung von Prolactal, über die Besonderheiten beim Transport und den einzigartigen Ruf österreichischen Milchpulvers gesprochen.
Interviewer: Milchpulver gilt als sensibles Produkt, ist gleichzeitig aber unkomplizierter in der Lagerung und dem Transport als andere – beispielsweise verderbliche – Lebensmittel. Welche Besonderheiten muss man bei Transport und Lagerung Ihrer Waren dennoch beachten?
Unsere getrockneten Milchpulver sind zwar nicht so sensibel auf Verderb, dennoch sind einige Produkte während des Transports temperaturempfindlich. Zu hohe Temperaturen können beispielsweise zu Klumpenbildung führen. Weiters ist das Milchpulver sehr sensibel auf Fremdgerüche. Das heißt, der LKW muss absolut geruchsneutral sein, da das Milchpulver, wie auch eine offene Packung Milch im Kühlschrank, sehr schnell Fremdgerüche annehmen würde. Ebenso dürfen keine technischen Gegenstände bzw. Produkte, die Allergene enthalten, gemeinsam mit dem Pulver transportiert werden. Auch beim Transport sind einige Sachen zu beachten: ein Planen-LKW darf seitlich nur mit Alulatten statt Holzlatten ausgestattet sein und es darf kein Wasser in den LKW oder den Container eindringen.
Im Gegensatz zu den langen Fahrten der Schiffe, bringen LKWs den Rohstoff Milch von den lokalen Bauern der Umgebung direkt zu Ihrem Produktionsstandort. Denken Sie, dass diese Fahrten in geraumer Zukunft einmal von autonom agierenden E-LKWs absolviert werden?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Sammeln der Milch von den Landwirten zur Molkerei mit autonom agierenden E-LKWs absolviert wird, da es sich hier um sehr genau definierte Routen handelt, die wiederkehrend gefahren werden. Beim grenzübergreifenden Transport wiederum kann ich mir es aufgrund der Haftungsfragen, aber auch der Distanzen derzeit nicht vorstellen.
cargo-partner transportiert in Ihrem Auftrag Milchpulver nach Australien und Neuseeland. Wie kommt es, dass ein solides österreichisches Unternehmen dieses Produkt um die halbe Welt transportiert bzw. so weit entfernte Märkte bedient?
Zum einen ist das ein Resultat aus der einzigartigen Qualität unseres Milchpulvers aus österreichischer Bio-Milch, die in diesen Ländern sehr geschätzt wird. Darauf können wir zu Recht sehr stolz sein. Zudem hat Prolactal, als Weltmarktführer von Bio Milch- und Molkenprodukten für die Säuglingsnahrung, einen angesehen, globalen Kundenstamm. Der größte Absatzmarkt für Säuglingsnahrung ist jedoch China und daher beliefern wir auch viele große Kunden in Asien.
Maßgeschneiderte Verpackung für Milchpulver
Die Zwischenlagerung und der Transport der Prolactal Produkte erfolgt nicht temperiert und die Ware gilt diesbezüglich nicht als übermäßig heikel. Ein frostfreies, lebensmitteltaugliches Lager reicht aus. Doch ähnlich wie „klassische“ Milch mit Tetra-Pack über eine eigens kreierte Verpackung verfügt, hat cargo-partner eine maßgeschneiderte Transportlösung aus Karton entwickelt, um den besonderen Anforderungen der Milch- und Molketrockenprodukte gerecht zu werden.
Prolactal waren anfangs bei diversen Spediteuren regelmäßig Schadensfälle aufgrund der Verpackung der Transportgüter widerfahren. Um diese spezielle Herausforderung zu lösen, hat sich cargo-partner eine eigens angepasste Verpackungslösung überlegt und anfertigen lassen.
Die Abstimmung mit anschließendem Testlauf benötigte ungefähr zweieinhalb Monate. Nach einer weiteren Anpassung hatte cargo-partner die perfekte Lösung parat: Ein geglätteter Karton, mit Hilfe von drei eigens angepassten Falzen höhenverstellbar, wird als Überkarton über eine folierte Palette gestülpt. Da die Transportgüter nicht stapelbar sind, werden eigens angefertigte Label („not stackable“, „handle with care“) noch zusätzlich angebracht. Aufgrund der neuen Verpackungslösung sind die Schadensfälle im Verhältnis zu früher praktisch auf Null gesunken. Sämtliche entlang des Transportwegs beteiligten Parteien sind mit dieser bewährten Lösung enorm zufrieden.
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