„Die beste Planung hilft einem Unternehmen nichts, wenn die externe Logistik nicht funktioniert“

cargo-partner arbeitet seit über 12 Jahren mit ALUFIX zusammen und organisiert die gesamte Supply Chain für die internationalen Transporte des Unternehmens: von Seefracht-Importen aus Asien über den Hafen Koper bis hin zur Lieferung an Supermarktketten in ganz Europa. Doch die angebotenen Produkte sind nicht einfach nur simple Haushaltswaren die im Karton verpackt von A nach B transportiert werden. Bei den Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen, ist bei längeren Transportwegen eine kontrollierte Luftfeuchtigkeit unabdingbar. Zusätzlich vertraut das Unternehmen auf Online-Tools von cargo-partner, um den Status der Transporte in Echtzeit zu verfolgen und detaillierte KPI-Reports zu erstellen. Wir unterhielten uns mit Florian Huemer, Unternehmenssprecher von ALUFIX, über die Auswirkungen von COVID-19 auf die Produktion, die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung und die Vorteile alternativer Transportrouten.

Interviewer: Produzierende Unternehmen sind seit Anfang des Jahres mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Inwiefern haben sich die Auswirkungen von COVID-19 bisher in Ihrem Geschäft bemerkbar gemacht und wie haben Sie darauf reagiert? Wie ist Ihr Ausblick für die kommenden Monate?

Florian Huemer: Der Absatz einzelner Produktbereiche hat sich bedingt durch den Lockdown und Reisebeschränkungen verändert. Im Kernsegment der Produkte für den Konsumenten ist ein Trend und ein Wachstum dahingehend erkennbar, dass mehr daheim gekocht und gebacken wird. Der Markt für Großverbraucher zieht die letzten Monate stark an und normalisiert sich wieder. Durch unser sehr subtiles Planungssystem können wir uns rasch auf Veränderungen am Markt einstellen und etwaige Mehrverbräuche oder Veränderungen ausgleichen.

Welche Erwartungen stellt Ihr Unternehmen an seinen Transportpartner und welche Werte machen in Ihren Augen eine gute Zusammenarbeit aus? Wie haben sich diese Anforderungen in den vergangenen Monaten geändert?

Die beste Planung hilft einem Unternehmen nichts, wenn die externe Logistik nicht funktioniert. Auch wenn wir als Unternehmen 100% lieferfähig sind, müssen 2.500 Artikel aus unseren vier Produktionswerken den Weg ins Regal finden und das täglich. Wir legen daher bei unserem Transportpartner größten Wert darauf, dass er unsere Liefertreue sicherstellt. Die Anforderungen haben sich dahingehend verändert, dass auch unser Transportpartner wesentlich flexibler reagieren muss als in der Vergangenheit, da sich unsere Produkte sehr schnell drehen.

ALUFIX arbeitet seit über 12 Jahren mit cargo-partner zusammen. Die Kooperation begann mit Seefracht-Importen und beinhaltet heute auch Lager- und Mehrwertleistungen sowie Lieferung an Verteilerzentren und große Supermarkt-Ketten in ganz Europa. Wie würden Sie die Zusammenarbeit charakterisieren?

Der Lagerumschlag unserer Kunden hat sich die letzten Jahre auch verändert. Das Thema der Logistik wurde immer komplexer und Vorlaufzeiten geringer. cargo-partner ist der Experte im Bereich Transport/Logistik und gab uns die Möglichkeit, sich auf diese Veränderung einzustellen und hat dabei auch eine Expansion in neue Märkte und unser Wachstum abgefedert.

Für die Importe aus Asien nutzt ALUFIX die von cargo-partner angebotenen Routings über den slowenischen Hafen Koper. Welche Vorteile sehen Sie in diesem Service als Alternative zum Transport über Nordhäfen wie Hamburg oder Bremerhaven?

Koper hat einerseits den großen Vorteil, dass der Landweg in unser Stammwerk Wiener Neudorf um 50% kürzer ist als von einem Nordhafen. Andererseits bedienen wir sämtliche Kunden in Südosteuropa von unserem slowenischen Tochterunternehmen aus.

Neben Transport- und Logistik-Services nutzt ALUFIX die Online-Tools von cargo-partner, um den Status der Transporte live zu verfolgen und detaillierte KPI-Reports zu erstellen. Ist angesichts unterbrochener Lieferketten, Home Office etc. die digitale Kommunikation und die Verfügbarkeit von Echtzeit-Information in den letzten Monaten wichtiger geworden als je zuvor?

Dadurch, dass wir 13 Tochterunternehmen haben und sich davon drei Produktionswerke im Ausland befinden, war das Thema der Digitalisierung bereits in der Vergangenheit ein großes. Die Disposition der Fertigwaren erfolgt ausschließlich in Wiener Neudorf und die angesprochene Lieferkette muss funktionieren. Dazu sind Echtzeitinformationen unabdingbar. Die Digitalisierung, aber auch IoT sind ein laufender Prozess. Als Hersteller und Know-how Träger sind wir aber der Meinung, dass man mit zunehmender Digitalisierung und Home Office Lösungen bezüglich Cybersecurity permanent verbessern muss.

Die Schiene wird als Alternative zur Luft- und Seefracht immer beliebter und stellt eine zeit- und kosteneffiziente sowie umweltfreundliche Alternative dar. Würden Sie für Ihre Transporte von Asien nach Europa die „Iron Silk Road“ als Alternative in Betracht ziehen? Welche Kriterien sind Ihnen hier besonders wichtig?

Wir investieren energisch in nachhaltige Produkte und Lösungen, um einen Beitrag für unser Klima zu leisten. Die Betrachtungsweise liegt immer am gesamten Kreislauf und nicht nur am Produkt. Da gehört eine CO2-sparende Alternative, wie die Schiene, für den Transportweg auch mit dazu. Neben dem ökonomischen Aspekt im Vergleich zur Seefracht ist für uns auch die Laufzeit ein wichtiges Thema.

Wir bedanken uns für das Gespräch!