Die Schifffahrt hatte in Schweden immer schon eine wichtige Bedeutung – kein Wunder bei über 3.218 km nordischer Küste. Auch wenn die Wikinger anfangs mit schnellen Schiffen das Festland unsicher machten, wurden friedlicher Handel und Warenverkehr rasch zum Motor der Wirtschaft – und sind es bis heute. Vielleicht ist dieser Wohlstand auch Grund dafür, dass Schweden nicht mehr mit Helm und Axt bewaffnet die Meere befahren, sondern jeden Dezember ganz idyllisch das Luciafest begehen. Eine Krone aus Kerzen inklusive.
Vor der gregorianischen Kalenderreform Mitte des 17. Jahrhunderts galt in Schweden der 13. Dezember als kürzester Tag des Jahres. Obwohl die Wintersonnenwende nicht mehr an diesem Tag stattfindet, wird weiterhin an diesem traditionellen Datum festgehalten und das schwedische Lucia- bzw. Lichterfest zelebriert. Dessen Ursprung liegt in der Ehrung der Heiligen Lucia von Syrakus, einer frühchristlichen geweihten Jungfrau und Märtyrin, und die ersten Prozessionen lassen sich vereinzelt bereits in das Mittelalter zurückverfolgen. Alljährlich finden an diesem Tag in Schweden feierliche Lucia-Umzüge statt. Junge Schwedinnen tragen dabei weiße Kleider mit einem roten Seidenband um die Taille und einer Krone aus Lichtern auf dem Kopf. Zum Frühstück mit der Familie gibt es traditionellerweise safrangewürzte Lussekatter-Brötchen. Trotz der länger zurückreichenden Wurzeln handelt es sich bei dieser typisch schwedischen Sonnwendfeier, zumindest in der aktuellen Form, um eine vergleichsweise junge Tradition. Anfangs noch ein lokales Brauchtum in Westschweden, entwickelte sich das Luciafest erst in den letzten hundert Jahren zu einer landesweiten Tradition und erfreut sich mittlerweile zunehmender Beliebtheit im gesamten skandinavischen Raum.
Wie genau das vorweihnachtliche Luciafest nach Schweden gekommen ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Was aber eindeutig durch Zahlen belegt werden kann: Schweden gilt als der größte Bananenkonsument der Welt. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei etwa 20 kg. Vielleicht ist die exotische Frucht deshalb so beliebt, weil sie reichlich Energie spendet, wenn im Winter die Nächte länger und die Tage kürzer werden und die Vorbereitungen auf das Luciafest auf Hochtouren laufen?
Die beliebten Bananen werden seit mehr als 100 Jahren über den Hafen von Göteborg ins Land gebracht. Dort, wo in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts typische „Banana Boats“ an der „Banana quay“ Schweden mit Bananenvorrat versorgten, finden sich heute moderne Containerschiffe. Der Hafen von Göteborg, auf Schwedisch „Göteborgs Hamn“, ist der größte Hafen Skandinaviens und breitet sich auf einer beachtlichen Fläche von 220.000m2 aus. Geschätzte 40 Millionen Tonnen Fracht werden pro Jahr umgeschlagen und knapp ein Drittel des schwedischen Außenhandels wird über ihn abgewickelt. Das brandneue Logistikzentrum, der „Port of Gothenburg Logistics Park“, ist über eine Million Quadratmeter groß. Ein komplett neuer Terminal soll bis 2025 in Arendal entstehen, einem Teil des äußeren Hafens von Göteborg. Der Baustart ist für Ende 2020/2021 geplant.
Handel und Schifffahrt und damit verbundene Innovationen scheinen den Schweden ganz eigen zu sein: Die Wikingerschiffe gelten heute noch als technisch höchst innovativ. Ebenso wurde das erste propellerbetriebene Handelsschiff Mitte des 19. Jahrhunderts vom Schweden John Ericsson designt. Er war allgemein ein großer Konstrukteur und gilt als einer der Pioniere bei der Entwicklung von Schiffsschrauben.
Der Nobelpreisträger Gustaf Dalén wiederum entwickelte ein spezielles Sonnen-Ventil zur Beleuchtung von Leuchttürmen. Diese sogenannten AGA-Leuchttürme konnten dank ihm ohne Personal und Wartung bis zu einem Jahr betrieben werden, was zu einer enormen Verbesserung der Sicherheit in der Seefahrt führte. Vor allem in der rauen See und an den zerklüfteten Küsten Schwedens.
Der Ingenieur Håkan Lans erfand das Funksystem „AIS - Automatic Identification System“, das den Austausch von Navigations- und Schiffsdaten zur Lenkung des Schiffverkehrs verbesserte. Aktuell stellen sich Schwedens Ingenieure die Frage, wie sie bei allem Fortschritt, Konsumwachstum und Digitalisierung die Umwelt für die nächsten Generationen erhalten können.
cargo-partner ist seit 2017 in Schweden vertreten und betreibt derzeit 2 Büros mit 17 Mitarbeitern im Land. cargo-partner in Schweden bietet eine umfassende Auswahl an Luft-, See- und Landtransport, Lager- und Info-Logistiklösungen für verschiedenste Branchen an.