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Parallele Autobahnen, zwei aufstrebende Häfen und ein Sprungbrett nach Lateinamerika

¡Viva España!

Das Land auf der iberischen Halbinsel ist berühmt für seine große Vergangenheit und kulturelle und kulinarische Vielfalt und ist eine populäre Feriendestination. Auch landschaftlich ist Spanien extrem vielseitig. Einerseits klar sowohl dem Mittelmeer als auch dem atlantischen Ozean zugetan, überzeugt das Land auch abseits der Küsten mit endlosen Ebenen, Gebirgen. Egal ob kulturelle, kulinarische oder landschaftliche Reize – diese Vielfalt führt dazu, dass Spanien das am zweitmeisten besuchte Land der Welt nach Frankreich ist. Doch Tourismus ist nicht das Einzige, was Spanien interessant macht – auch im Transportwesen bietet das Land einige Besonderheiten...

Geographisch verbindet man das 40-Millionen-Einwohner-Land eher mit Sonne, Strand und Hitze, doch in der Tat weist das Staatsgebiet eine Besonderheit auf: Mit einer mittleren Höhe von ungefähr 660 Metern über dem Meeresspiegel ist Spanien eines der am höchsten liegenden Länder Europas. Die räumliche Gliederung der Halbinsel wird wesentlich durch sechs große Gebirgssysteme und entsprechende Hochebenen bestimmt. Die Küstenabschnitte sind zumeist vergleichsweise schmal und von Gebirgszügen umrahmt.

Im Jahr 2021 lebten 81 Prozent der Einwohner Spaniens in Städten. Es gibt zwei Millionenstädte, Madrid und Barcelona, die sich aufgrund ihres starken Wachstums zu boomenden Metropolregionen entwickelt haben. In den Großräumen Madrid und Barcelona leben so über sechs beziehungsweise vier Millionen Menschen, in den Metropolregionen Valencia, Sevilla und Bilbao jeweils über eine Million. Würde man Spanien abseits der üblichen Routen und urbanen Zentren bereisen, würde sich rasch der Eindruck eines unendlich weiten und „ruhigen“ Landes einstellen. Aufgrund der verhältnismäßig dünnen Besiedelung ist die spanische Tierwelt äußerst reich an Arten, mit Tieren, die in anderen Regionen Europas längst ausgerottet oder stark bedroht sind.

Ehemaliges Weltreich

Die berühmteste Epoche Spaniens geht zurück in das Jahr 1492. Der im Auftrag der spanischen Krone segelnde Christopher Columbus sollte westwärts, auf das offene Meer, aufbrechen und auf diese Weise einen möglichen Seeweg nach Asien finden. Nun, er traf nach beschwerlicher Reise tatsächlich auf Land und entdeckte dabei die beiden Amerikas. Der Rest ist Geschichte: Spanien eroberte die neuen Länder und kolonisierte sie. Die Reichtümer wurden nachhause gebracht und die Eroberungen bildeten den Startschuss zu einem Weltreich. Man sprach damals von einem Reich, in dem wegen seiner immensen Ausdehnung „die Sonne niemals unterging“. Nicht umsonst wird in weiten Teilen Latein- und Mittelamerikas auch heute noch Spanisch gesprochen. Und auch heute noch zeichnet sich Spanien durch seine Weltoffenheit und internationale Orientierung aus.

Zum Meer orientiert

Selbstverständlich gilt Spanien weiterhin als Seefahrernation. Die Zeiten der „Armada“ scheinen vorbei zu sein, dennoch fühlt man sich auf allen Weltmeeren zuhause. Wenig überraschend spielt man auch in der Seefracht ganz vorne mit und speziell die Leistungsfähigkeit der Häfen können sich sehen lassen. Vor allem der Hafen Valencia ist nicht nur der umschlagstärkste spanische Hafen, sondern gilt auch als bedeutender Player im Mittelmeerraum. Wenn es um den wichtigen Containerumschlag geht, matcht man sich mit Piräus um die Nummer-1-Position im Mittelmeer. Erst 2019 musste man die Führung an den griechischen Konkurrenten abgeben. 2021 erreichte man jedoch den Rekordwert von 5,61 Millionen TEU und konnte sich so erneut an die Spitze setzen. Europaweit gesehen reichte es zu Platz 4. Der Hafen bedient dabei ein 350 Kilometer großes Einzugsgebiet, welches für 50 % des spanischen BIP verantwortlich ist.
Dass der Hafen seine führende Position behält, dafür könnte der eine Milliarde Euro teure Bau eines vierten Containerterminals sorgen. Auf einer Fläche von 137 Hektar soll die geplante Anlage eine Umschlagkapazität von 5 Millionen Containern bieten und über ein Eisenbahnterminal mit sechs 1.000 Meter langen Gleisen sowie mehrere Anlegestellen auf einer Länge von 1.970 Metern verfügen.

Der Hafen von Algeciras ist die spanische Nummer 2 und gilt mit seiner Lage an der Straße von Gibraltar als einer der weltweit geschäftigsten Umschlagplätze und als Schnittstelle zwischen Europa und Afrika. Neben Fährverkehr, Autotransport, dem Umschlag von Schüttgut und LKW-Trailern, konnte der Hafen im Jahr 2015 einen Containerumschlag von 5,12 Millionen TEU verzeichnen. Neben Valencia konkurriert man vor allem mit dem „gegenüber“ liegenden Hafen Tanger-Med, an der marokkanischen Küste.

Etwas dahinter, aber nicht weniger bedeutend ist der Hafen von Barcelona. Vor allem 2021 verzeichnete er mit einem Plus von über 12 % einen enormen Anstieg des TEU-Volumens auf 3,32 Millionen TEU.

Tor nach Südamerika

Als Hauptargument für eine Firmenniederlassung in Spanien gilt die entsprechende Marktnähe, aber auch die Stärke Spaniens aufgrund seiner kulturellen Nähe zu Lateinamerika. Nach wie vor gilt Spanien als Tor nach Lateinamerika und bietet die beste Plattform innerhalb der EU, um Geschäfte in den ehemaligen Kolonialstaaten des Landes aufzubauen. Spanien verfügt über 17 Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung mit Staaten in Mittel- und Südamerika (u.a. Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Ecuador, Mexiko, Panama und Venezuela). Außerdem gibt es 20 Abkommen zum gegenseitigen Schutz und zur Förderung der wechselseitigen Investitionen zwischen Spanien und lateinamerikanischen Staaten. Neben den geschichtlichen, kulturellen und sprachlichen Gemeinsamkeiten hat Spanien auch starke wirtschaftliche Beziehungen zu Lateinamerika und bietet Unternehmen eine optimale Infrastruktur vor Ort. So haben viele spanische Unternehmen strategisch in diversen Branchen in Lateinamerika investiert. Aber auch die Flugverbindungen sind hierbei ein Plus.

Parallel verlaufende Autobahnen?

Doch nicht nur im See- und Luftverkehr ist man gut aufgestellt. Ganz allgemein gilt Spaniens Infrastruktur aufgrund des jahrelangen Baubooms als hervorragend, wie moderne Schienen- und Straßennetze zeigen. Insgesamt verfügt man über ein gut ausgebautes Straßen- und Autobahnnetz von 663.795 Kilometern Länge. Eine besondere Eigenheit: In Spanien gibt es mit „Autovía“ und „Autopista“ zwei Begriffe für Autobahnen. Die Unterscheidung hat ihren Ursprung in den 1980er Jahren, als das spanische Straßennetz mit EU-Fördermitteln schnell modernisiert werden sollte. Autopistas sind privat gebaute und privatwirtschaftlich betriebene Autobahnen, die gebührenpflichtig sind, während Autovías staatlich errichtet wurden und somit kostenfrei benutzt werden. Die „Konkurrenz“ treibt seltsame Blüten. So existieren teilweise mit wenigen Kilometern Abstand parallel verlaufende Autopistas und Autovías nebeneinander. Es kann aber auch durchaus passieren, dass man einen Teil seiner Strecke überwiegend mautfrei, streckenweise wiederum mautpflichtig hinter sich bringt.

Autopistas sind in der Regel besser ausgebaut: Sie haben größere Kurvenradien, aufwändiger gestaltete Ein- und Ausfahrten und geringere Steigungen. Sie sind in jedem Fall kreuzungsfrei ausgebaut, während Autovías in seltenen Fällen auch an Ampelkreuzungen enden können. Generell gilt, dass die Zahl der Autovías jedoch deutlich überwiegt. Summa summarum verfügt Spanien – nach China und den USA, aber noch vor Deutschland) über eines der längsten Schnellstraßennetze der Welt.

Spurenwirrwarr auf der Schiene

Das Netz in Iberischer Breitspur (1.668 mm) der staatlichen Eisenbahngesellschaft Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles (RENFE) wird durch ein normalspuriges Hochgeschwindigkeitsnetz mit dem Namen Alta Velocidad Española (AVE) ergänzt, das eine Länge von über 3.100 Kilometern hat. Bei der Iberischen Breitspur zählt man fast 12.000 Kilometer Länge. Diese Spur hat die zweitweiteste Spurbreite weltweit und ist eine „Eigenheit“ auf der iberischen Halbinsel – sie hat wohl historische Gründe, welche in die Urzeiten des europäischen Eisenbahnbaus zurückreichen.

Die Schienengüterverkehr-Tochter von RENFE verbuchte zuletzt eine Transportleistung von 18 Millionen Tonnen im Jahr. Gemeinhin hat Spanien einen der niedrigsten Anteile am „Modal Split“ in der EU. Derzeit wird auf der Schiene, gemessen an den Nettotonnenkilometern, gerade einmal ein Marktanteil von 4 % befördert. Nur in den Inselstaaten und dem inselreichen Griechenland ist der Bahnanteil am Güterverkehr niedriger. Ein Umstand, den man in den nächsten Jahren, unter anderem auch mit zahlreichen Ausbauprogrammen, ändern möchte. Wir sind gespannt, ab wann die köstlichen Tomaten und Gurken Südspaniens per Schiene in den Rest Europas gelangen werden...

cargo-partner in Spanien

cargo-partner setzt seinen Expansionskurs fort und erweitert sein globales Netzwerk um eine weitere Niederlassung in Barcelona. Das cargo-partner-Team in Spanien bietet ein umfassendes Portfolio an Transport- und Logistikdienstleistungen an, von Luft- und Seefracht über nationale und internationale LKW-Transporte bis hin zu Bahntransporten und Lagerlogistiklösungen.

Das Büro in Barcelona ergänzt das Netzwerk in Westeuropa und ermöglicht es, Synergien mit anderen cargo-partner Standorten in der Region zu nutzen, um schnellere Transitzeiten im Straßentransport zu erreichen. Darüber hinaus wir das Unternehmen Spanien als Drehscheibe für Luft- und Seefracht nutzen, um Sendungen von Europa nach Amerika zu beschleunigen, Das Team in Barcelona zählt derzeit sechzehn Mitarbeiter und betreut Kunden aus unterschiedlichen Branchen, wie der Automobil-, Lebensmittel- und Einzelhandelsbranche.

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